Dieser Bericht soll für den historisch Interessierten den Weg vom R-Motor bis hin zum Hatz 1B40 beschreiben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität, aber so habe, zumindest ich, etwas Vergleichbares noch nicht gefunden. Vor 10 Jahren wäre es mir undenkbar erschienen, mit einem 11 PS Diesel Motorrad innerhalb von 3 Jahren 45.000 km zu fahren. Nördlichster Punkt Großbritannien , südlichster der Atlantik Höhe Guelmim (Marokko). Inzwischen bin ich infiziert vom Klang des Diesels, fasziniert von der Technik und der intelligenten Konstruktion. Viel Spass beim Lesen
Mein letztes Motorrad vor der Sommer war eine BMW G650.
Eigentlich eine „urdeutsche“ Marke.
Der Motor stammte von Rotax, Austria, der Kühlflüssigkeitsbehälter aus Italien,
na ja, immerhin Europa.
Mein SMART besitzt einen Mitsubishi Motor, ah ja. Immerhin aus Japan und nicht von taiwanesischen Kinderhänden...
Wo und wer das Fahrzeug zusammengebaut hat, will ich gar nicht wissen
Made in Germany ist also durchaus relativ
OK, verkauft in Germany, zumindest das kann ich bestätigen.
Ja, es gibt sie noch, die Käufer, die nicht nur konfektionierte Massenware wollen,
wo die Individualisierung dann durch Kellermann LED Blinker und Akrapovic Endtopf erfolgt.
Eine umgebaute Harley, Honda etc. ist für den Laien kaum als solche erkennbar.
Motorräder mit Diesel Antrieb sind spätestens nach dem Starten klar identifizierbar.
Mitunter sind Internetadressen sehr aussagekräftig http://www.motorradmanufaktur.de
Ich zitiere Wikipedia:
Eine Manufaktur (von lat. manus – Hand und lat. facere – erbauen, tun, machen,
herstellen) ist eine in weiten Teilen der Welt heute nicht mehr existente Art von produktivem Betrieb.
Heute in den Tagen der Aktiengesellschaften mit Priorität 1= Gewinnoptimierung eher unüblich.
Über das Motorrad habe ich schon viel geschrieben, heute geht es um den Antrieb, den Hatz 1B40.
Vor kurzem hatte eine kleine Gruppe Interessierter das Glück, an einer Werksführung bei HATZ in Ruhstorf teilzunehmen.
Ein Familienunternehmen, dass etwa 1868 entstanden ist und sich noch immer im Familienbesitz befindet.
In mir reifte die Idee, die Historie unseres Motors nachzuvollziehen.
Quelle ist mal nicht das Internet, sondern die HATZ Chronik von Gottfried Hatz.
Ohne die Unterstützung von HATZ, hier möchte ich Herrn Hopfensberger und Herrn Schuetzeneder besonders hervorheben,
dass zur Verfügung stellen der einzigartigen Bilder und Dokumente, wäre der Bericht so nicht möglich gewesen.
Diese Art der Unterstützung ist durchaus nicht selbstverständlich, Danke!
Sämtliche Bildrechte liegen bei HATZ oder bei mir, die des Textes bei mir,
eine Weitergabe, auch auszugsweise, ist untersagt!
Viele sind der Meinung, so ein Hatz 1B40, ein Baustellenaggregat für Rüttelplatte, Stromerzeuger etc. ist primitivste Technik.
Hier sollen nun die Wurzeln dieses Motors aufgezeigt werden, natürlich baut HATZ nicht nur Einzylinder.
Aber ich möchte nicht die Firmenchronik abschreiben, sondern die für uns Motorradfahrer relevanten Punkte darstellen.
Der Beginn:
Im 19. Jahrhundert wurden zuerst Dampfmaschinen zum Antrieb von Dreschgarnituren eingesetzt.
Der Firmengründer, Mathias Hatz, eröffnete ≈1868 einen Handwerksbetrieb in Ruhstorf.
Das Spektrum ging vom Pferde beschlagen bis zur Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen.
Außerdem wurden auch neue Geräte, gebaut, Getreidereiniger, Futterschneidmaschinen etc.
Um die Jahrhundertwende wurden immer mehr Deutz-Ottomotoren in den Bauernhöfen der Umgebung eingesetzt.
Mathias Hatz wollte die regionale Vertretung übernehmen, bekam aber von München eine Abfuhr.
„Dann bauen wir die Motoren selbst!“
Offensichtlich kein Sprücheklopfer, 1906 wurde der erste HATZ Benzinmotor an einen Gutsbesitzer in Höhenstadt verkauft.
(Auch Jochen Sommer ging einen ähnlichen Weg mit er Produktion seines eigenen Motorrades)
Von 1906 bis 1914 verkaufte HATZ 80 Benzinmotoren.
Parallel dazu begann 1910 mit Unterstützung des Berliner Ingenieurs Hübner die Konstruktion eines Zweitakt Glühkopfmotors.
Dieser konnte Rohöl direkt verarbeiten, was die Betriebskosten und die Betriebsgefahr deutlich senkte.
Benzin musste damals in der Apotheke gekauft werden. Nun ja, unsere Tankstellen haben inzwischen auch Apothekenpreise
Es entstand der R-Motor, R für Rohöl
Der 1. Weltkrieg durchkreuzte für mehrere Jahre die Pläne von HATZ, 1919 wurde der erste R-Motor an Georg Pils, Bauer in Bamesberg, ausgeliefert.
Von der R-Baureihe gab es unterschiedliche Varianten als Ein- und Zweizylinder, von 3-25 PS.
Ab 1920 wurde die Motoren auch exportiert, Türkei, Ägypten, Brasilien, Argentinien.
In der Türkei wurden die Motoren als Antriebe in Fischerbooten eingesetzt.
1926 beschäftigte sich HATZ, wie die ganze europäische Motorenindustrie nach dem WK 1, mit der Entwicklung des „kompressorlosen“ Dieselmotors.
Bis dahin wurde der Kraftstoff mittels hoch komprimierter Druckluft in den Verbrennungsraum eingeblasen.
Der kompressorlose Motor benötigt eine Hochdruck Einspritzpumpe und die entsprechende Einspritzdüse.
Franz Hatz erfand das Hatz-Einspritzsystem mit Flachsitzdüse und separatem Düsenplättchen, dafür gab es ein deutsches Reichspatent.
Mein letztes Motorrad vor der Sommer war eine BMW G650.
Eigentlich eine „urdeutsche“ Marke.
Der Motor stammte von Rotax, Austria, der Kühlflüssigkeitsbehälter aus Italien,
na ja, immerhin Europa.
Mein SMART besitzt einen Mitsubishi Motor, ah ja. Immerhin aus Japan und nicht von taiwanesischen Kinderhänden...
Wo und wer das Fahrzeug zusammengebaut hat, will ich gar nicht wissen
Made in Germany ist also durchaus relativ
OK, verkauft in Germany, zumindest das kann ich bestätigen.
Ja, es gibt sie noch, die Käufer, die nicht nur konfektionierte Massenware wollen,
wo die Individualisierung dann durch Kellermann LED Blinker und Akrapovic Endtopf erfolgt.
Eine umgebaute Harley, Honda etc. ist für den Laien kaum als solche erkennbar.
Motorräder mit Diesel Antrieb sind spätestens nach dem Starten klar identifizierbar.
Mitunter sind Internetadressen sehr aussagekräftig http://www.motorradmanufaktur.de
Ich zitiere Wikipedia:
Eine Manufaktur (von lat. manus – Hand und lat. facere – erbauen, tun, machen,
herstellen) ist eine in weiten Teilen der Welt heute nicht mehr existente Art von produktivem Betrieb.
Heute in den Tagen der Aktiengesellschaften mit Priorität 1= Gewinnoptimierung eher unüblich.
Über das Motorrad habe ich schon viel geschrieben, heute geht es um den Antrieb, den Hatz 1B40.
Vor kurzem hatte eine kleine Gruppe Interessierter das Glück, an einer Werksführung bei HATZ in Ruhstorf teilzunehmen.
Ein Familienunternehmen, dass etwa 1868 entstanden ist und sich noch immer im Familienbesitz befindet.
In mir reifte die Idee, die Historie unseres Motors nachzuvollziehen.
Quelle ist mal nicht das Internet, sondern die HATZ Chronik von Gottfried Hatz.
Ohne die Unterstützung von HATZ, hier möchte ich Herrn Hopfensberger und Herrn Schuetzeneder besonders hervorheben,
dass zur Verfügung stellen der einzigartigen Bilder und Dokumente, wäre der Bericht so nicht möglich gewesen.
Diese Art der Unterstützung ist durchaus nicht selbstverständlich, Danke!
Sämtliche Bildrechte liegen bei HATZ oder bei mir, die des Textes bei mir,
eine Weitergabe, auch auszugsweise, ist untersagt!
Viele sind der Meinung, so ein Hatz 1B40, ein Baustellenaggregat für Rüttelplatte, Stromerzeuger etc. ist primitivste Technik.
Hier sollen nun die Wurzeln dieses Motors aufgezeigt werden, natürlich baut HATZ nicht nur Einzylinder.
Aber ich möchte nicht die Firmenchronik abschreiben, sondern die für uns Motorradfahrer relevanten Punkte darstellen.
Der Beginn:
Im 19. Jahrhundert wurden zuerst Dampfmaschinen zum Antrieb von Dreschgarnituren eingesetzt.
Der Firmengründer, Mathias Hatz, eröffnete ≈1868 einen Handwerksbetrieb in Ruhstorf.
Das Spektrum ging vom Pferde beschlagen bis zur Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen.
Außerdem wurden auch neue Geräte, gebaut, Getreidereiniger, Futterschneidmaschinen etc.
Um die Jahrhundertwende wurden immer mehr Deutz-Ottomotoren in den Bauernhöfen der Umgebung eingesetzt.
Mathias Hatz wollte die regionale Vertretung übernehmen, bekam aber von München eine Abfuhr.
„Dann bauen wir die Motoren selbst!“
Offensichtlich kein Sprücheklopfer, 1906 wurde der erste HATZ Benzinmotor an einen Gutsbesitzer in Höhenstadt verkauft.
(Auch Jochen Sommer ging einen ähnlichen Weg mit er Produktion seines eigenen Motorrades)
Von 1906 bis 1914 verkaufte HATZ 80 Benzinmotoren.
Parallel dazu begann 1910 mit Unterstützung des Berliner Ingenieurs Hübner die Konstruktion eines Zweitakt Glühkopfmotors.
Dieser konnte Rohöl direkt verarbeiten, was die Betriebskosten und die Betriebsgefahr deutlich senkte.
Benzin musste damals in der Apotheke gekauft werden. Nun ja, unsere Tankstellen haben inzwischen auch Apothekenpreise
Es entstand der R-Motor, R für Rohöl
Der 1. Weltkrieg durchkreuzte für mehrere Jahre die Pläne von HATZ, 1919 wurde der erste R-Motor an Georg Pils, Bauer in Bamesberg, ausgeliefert.
Von der R-Baureihe gab es unterschiedliche Varianten als Ein- und Zweizylinder, von 3-25 PS.
Ab 1920 wurde die Motoren auch exportiert, Türkei, Ägypten, Brasilien, Argentinien.
In der Türkei wurden die Motoren als Antriebe in Fischerbooten eingesetzt.
1926 beschäftigte sich HATZ, wie die ganze europäische Motorenindustrie nach dem WK 1, mit der Entwicklung des „kompressorlosen“ Dieselmotors.
Bis dahin wurde der Kraftstoff mittels hoch komprimierter Druckluft in den Verbrennungsraum eingeblasen.
Der kompressorlose Motor benötigt eine Hochdruck Einspritzpumpe und die entsprechende Einspritzdüse.
Franz Hatz erfand das Hatz-Einspritzsystem mit Flachsitzdüse und separatem Düsenplättchen, dafür gab es ein deutsches Reichspatent.
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