Ich möchte ich auf das Thema Einfahren hier etwas ausführlicher eingehen.
Zu Motor selbst habe ich hier was geschrieben, hat nach wie vor seine Gültigkeit.
Quellen und ©:Hatz, Bilder OldMan, Jochen Sommer
Für den Hatz 1B40 gibt es keine Einfahrvorschriften wie bei Motorrädern sonst oft üblich.
Liegt allerdings einfach daran, dass der Motor als Stationärantrieb konstruiert ist, dort eh in seinem optimalen Drehzahlbereich genutzt wird,
auf der Baustelle auch niemand seine Rüttelplatte einfährt
Es gab Besitzer, die erledigten das mit dem Einlaufen in einem Tag, 1000 km Vollgas, dann Ölwechsel beim Dr. Sommer
Der Motor überlebt es, im Gegensatz zu vermutlich jeder neuen Enfield Benziner,
ob dieses Verfahren technisch Optimal ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ob es nötig ist, den Motor einzufahren, darüber gibt es geteilte Meinungen, ich beschreibe hier meine Methode
Die resultiert aus gut 40 Jahren eigener Erfahrung, Gesprächen mit JS und Kai Hopfensberger, dem zuständigen Ingenieur bei Hatz.
Ein neuer 1B40 hat auf dem Prüfstand etwa 5% weniger Leistung als ein eigefahrener. Ausserdem dreht er ausgesprochen unwillig (zäh) hoch.
Das zeigt, irgendetwas passiert am Anfang, sonst wäre dieses Verhalten nicht da.
Stellt sich die Frage, was ändert sich eigentlich beim Einlaufen
Material, dass bearbeitet wird, besitzt eine gewisse Rauigkeit. Beispiel eine Metallplatte auf die ich einen Metallklotz lege.
Je glatter beide Teile sind, desto weniger Reibung habe ich, wenn sich die Teile gegeneinander bewegen.
Bei der Bewegung entsteht ausserdem Wärme, kann jeder sehr leicht im Selbstversuch an einer Fahrrad
Felgenbremse nach längerem Bremsen feststellen,
Vorsicht könnte weh tun
Fassen wir zusammen, Reibung erzeugt Wärme, wie viel ist von mehreren Faktoren abhängig (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
-Dem Druck mit dem beide Flächen aufeinander gepresst werden.
-Rauigkeit der Flächen
-Geschwindigkeit der Flächen zueinander
-eventuell verwendetes Schmiermittel
Nun einige Bilder der Reibungsstellen:
Kolben, Ringe, Laufbuchse, Pleuel:
So sah die Laufbuchse bei mir nach knapp 30.000 km aus, die Stelle des Pfeiles markiert den oberen Totpunkt des Kolbenringes,
unterhalb dieser Stelle glänzt die Wand stärker, quasi durch die Kolbenringe poliert.
Nockenwelle mit Kipphebel für Ventile und Rollenkipphebel Einspritzpumpe
Einfahren bedeutet also Verschleiß an allen Teilen, die sich gegeneinander bewegen, eine Feinanpassung der Flächen, vor allem der Kolbenringe.
Im Auge behalten muss ich die durch Reibung entstehende Temperatur, wird die zu hoch,
kommt es zu punktueller Überhitzung mit erhöhtem Verschleiß.
Das extrem ist dann der berühmte Kolbenfresser, kommt beim Hatz eigentlich nicht vor (so lange Öl im Motor.... )
Rauigkeit ist vorgegeben, Öl sollte drin sein, Druck der Flächen habe ich keinen Einfluss drauf, welche Faktoren kann ich beinflussen
Drehzahl, also Geschwindigkeit der Flächen zueinander und Belastungsdauer.
Einen fetten 4 Zylinder mit 200 Ps kann jeder Depp einfahren, eine Überlastung des Motors auf der Lastrasse ist unmöglich, auf der Autobahn kaum,
300 km/h lassen die Verkehrsdichte eher selten zu.
Ein 11 Ps Einzylinder läuft eigentlich immer am Anschlag, also was tun?
Landstraßen 3. Ordnung sind das perfekte Terrain
Autobahn und Stadtverkehr ungünstig.
So die ersten 300 km die Gänge nicht voll ausdrehen, bei etwa 80 im 4. aufhören.
Häufiger Geschwindigkeitswechsel, viel schalten,
immer nur kurz Vollgas.
NICHT BUMMELN!!!!!
Der Motor braucht Feuer, aber eben nur kurz
So von 500-1000 km ruhig die Gänge höher Ausdrehen, merkt man selber, der Motor wird lebendiger.
Eigentlich geht alles ausser Dauervollgas und im Gefälle oder in den unteren Gängen an den Begrenzer drehen.
Nach dem 1000 er Ölwechsel voll belasten, man sollte im Hinterkopf behalten, der Motor ist für 3000-3500 1/min konstruiert.
Die gut 4000 Umdrehungen im Motorradbetrieb sind für den Diesel schon recht hoch, Vibrationen und Verschleiß nehmen zu
90-95 nach GPS (beim aktuellen Tacho bedenken, zeigt oberhalb von 80 km/h 4-5 zu wenig an) gehen Tagelang
Im Windschatten oder Gefälle auch mal kurzfristig über 100, sollte aber nicht der Normalfall sein
Bei dauernder Bummelei, Stadtverkehr rußt der Motor zu, wird lahm.
Also ruhig belasten, der kann was ab.
Resüme:
Fahre ich ihn nicht ein, passiert nichts
Fahre ich ihn ein, schleifen sich die Flächen feiner ein, geringerer Ölverbrauch, 0,05 Ps mehr Leistung und eventuell eine längere Lebensdauer
Aber die Hauptsache, ich fühle mich mit einem von mir eingefahrenen Motor einfach besser
Übrigens, von meine 39 Motorrädern waren 29 Einzylinder.
Den einzigen Kolbenfresser hatte ich bei einer Yamaha DT 175 (2-Takter), kurz vor Stuttgart,
volle Pulle den Berg runter auf der BAB die LKW`s überholt, dann ging bei Nenndrehzahl der Sprit aus,
leider brauchte ich die linke Hand um auf Reserve zu schalten, kam gerade noch an die Kupplung als der Motor fest ging, der Trucker hatte Spass
Zu Motor selbst habe ich hier was geschrieben, hat nach wie vor seine Gültigkeit.
Quellen und ©:Hatz, Bilder OldMan, Jochen Sommer
Für den Hatz 1B40 gibt es keine Einfahrvorschriften wie bei Motorrädern sonst oft üblich.
Liegt allerdings einfach daran, dass der Motor als Stationärantrieb konstruiert ist, dort eh in seinem optimalen Drehzahlbereich genutzt wird,
auf der Baustelle auch niemand seine Rüttelplatte einfährt
Es gab Besitzer, die erledigten das mit dem Einlaufen in einem Tag, 1000 km Vollgas, dann Ölwechsel beim Dr. Sommer
Der Motor überlebt es, im Gegensatz zu vermutlich jeder neuen Enfield Benziner,
ob dieses Verfahren technisch Optimal ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ob es nötig ist, den Motor einzufahren, darüber gibt es geteilte Meinungen, ich beschreibe hier meine Methode
Die resultiert aus gut 40 Jahren eigener Erfahrung, Gesprächen mit JS und Kai Hopfensberger, dem zuständigen Ingenieur bei Hatz.
Ein neuer 1B40 hat auf dem Prüfstand etwa 5% weniger Leistung als ein eigefahrener. Ausserdem dreht er ausgesprochen unwillig (zäh) hoch.
Das zeigt, irgendetwas passiert am Anfang, sonst wäre dieses Verhalten nicht da.
Stellt sich die Frage, was ändert sich eigentlich beim Einlaufen
Material, dass bearbeitet wird, besitzt eine gewisse Rauigkeit. Beispiel eine Metallplatte auf die ich einen Metallklotz lege.
Je glatter beide Teile sind, desto weniger Reibung habe ich, wenn sich die Teile gegeneinander bewegen.
Bei der Bewegung entsteht ausserdem Wärme, kann jeder sehr leicht im Selbstversuch an einer Fahrrad
Felgenbremse nach längerem Bremsen feststellen,
Vorsicht könnte weh tun
Fassen wir zusammen, Reibung erzeugt Wärme, wie viel ist von mehreren Faktoren abhängig (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
-Dem Druck mit dem beide Flächen aufeinander gepresst werden.
-Rauigkeit der Flächen
-Geschwindigkeit der Flächen zueinander
-eventuell verwendetes Schmiermittel
Nun einige Bilder der Reibungsstellen:
Kolben, Ringe, Laufbuchse, Pleuel:
So sah die Laufbuchse bei mir nach knapp 30.000 km aus, die Stelle des Pfeiles markiert den oberen Totpunkt des Kolbenringes,
unterhalb dieser Stelle glänzt die Wand stärker, quasi durch die Kolbenringe poliert.
Nockenwelle mit Kipphebel für Ventile und Rollenkipphebel Einspritzpumpe
Einfahren bedeutet also Verschleiß an allen Teilen, die sich gegeneinander bewegen, eine Feinanpassung der Flächen, vor allem der Kolbenringe.
Im Auge behalten muss ich die durch Reibung entstehende Temperatur, wird die zu hoch,
kommt es zu punktueller Überhitzung mit erhöhtem Verschleiß.
Das extrem ist dann der berühmte Kolbenfresser, kommt beim Hatz eigentlich nicht vor (so lange Öl im Motor.... )
Rauigkeit ist vorgegeben, Öl sollte drin sein, Druck der Flächen habe ich keinen Einfluss drauf, welche Faktoren kann ich beinflussen
Drehzahl, also Geschwindigkeit der Flächen zueinander und Belastungsdauer.
Einen fetten 4 Zylinder mit 200 Ps kann jeder Depp einfahren, eine Überlastung des Motors auf der Lastrasse ist unmöglich, auf der Autobahn kaum,
300 km/h lassen die Verkehrsdichte eher selten zu.
Ein 11 Ps Einzylinder läuft eigentlich immer am Anschlag, also was tun?
Landstraßen 3. Ordnung sind das perfekte Terrain
Autobahn und Stadtverkehr ungünstig.
So die ersten 300 km die Gänge nicht voll ausdrehen, bei etwa 80 im 4. aufhören.
Häufiger Geschwindigkeitswechsel, viel schalten,
immer nur kurz Vollgas.
NICHT BUMMELN!!!!!
Der Motor braucht Feuer, aber eben nur kurz
So von 500-1000 km ruhig die Gänge höher Ausdrehen, merkt man selber, der Motor wird lebendiger.
Eigentlich geht alles ausser Dauervollgas und im Gefälle oder in den unteren Gängen an den Begrenzer drehen.
Nach dem 1000 er Ölwechsel voll belasten, man sollte im Hinterkopf behalten, der Motor ist für 3000-3500 1/min konstruiert.
Die gut 4000 Umdrehungen im Motorradbetrieb sind für den Diesel schon recht hoch, Vibrationen und Verschleiß nehmen zu
90-95 nach GPS (beim aktuellen Tacho bedenken, zeigt oberhalb von 80 km/h 4-5 zu wenig an) gehen Tagelang
Im Windschatten oder Gefälle auch mal kurzfristig über 100, sollte aber nicht der Normalfall sein
Bei dauernder Bummelei, Stadtverkehr rußt der Motor zu, wird lahm.
Also ruhig belasten, der kann was ab.
Resüme:
Fahre ich ihn nicht ein, passiert nichts
Fahre ich ihn ein, schleifen sich die Flächen feiner ein, geringerer Ölverbrauch, 0,05 Ps mehr Leistung und eventuell eine längere Lebensdauer
Aber die Hauptsache, ich fühle mich mit einem von mir eingefahrenen Motor einfach besser
Übrigens, von meine 39 Motorrädern waren 29 Einzylinder.
Den einzigen Kolbenfresser hatte ich bei einer Yamaha DT 175 (2-Takter), kurz vor Stuttgart,
volle Pulle den Berg runter auf der BAB die LKW`s überholt, dann ging bei Nenndrehzahl der Sprit aus,
leider brauchte ich die linke Hand um auf Reserve zu schalten, kam gerade noch an die Kupplung als der Motor fest ging, der Trucker hatte Spass
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