14.10.2018

Riese&Müller Supercharger, Umbau auf Rohloff Kettenspanner

Ich hatte in dem Beitrag meine Gründe für den Umbau von Gates auf Kette erklärt.



Nach 4000 km wurden die Distanzen zwischen dem Nachspannen (≈3-500 km, je nach Profil der Strecken) kürzer, nach der Rohloff Lehre war die Kette verschlissen. Klar könnte ich weiter fahren, ggf. ein Kettenglied entfernen, aber ganz so knauserig bin ich selbst als Schwabe nicht.

Da für mich nun klar war, System Kette funktioniert für meine Anforderungen, Gates kommt erst zum Verkauf des Bikes wieder dran, wollte ich mir nun das Nachspannen schenken.
Der Rahmen besitzt ein Schaltauge, dass nun genutzt werden kann.

Ritzel vorne erneuerte ich, eingebaut wurde ein FSA 20 Zähne Ritzel mit 2,5 mm Offset + ein 0,5 mm Distanzring, so passt die Kettenlinie ganz gut, Hinten ein 19 er Steckritzel, für den inzwischen auch lieferbaren Schraub Carrier sehe ich bei der Kette keinen Bedarf.



Das Hinterrad in der endgültigen Position, muss nun nicht mehr zum Spannen verschoben werden.


Der Kettenspanner von Rohloff wird mit 2 unterschiedlich langen Befestigungsschrauben und Distanzhülsen geliefert.


Ich verwendete die längere Schraube und distanzierte den Spanner exakt über das Ritzel der Nabe


Als Kette kam wieder die KMC zum Einsatz

Die beiliegende  Anleitung von Rohloff ist gut, dementsprechend länge ich die Kette ab.




Zum Reinigen der Schaltröllchen hänge ich die Spannfeder aus, dann geht das einfacher. 
Die Kette läuft sehr leise, nur bei ganz harten Unebenheiten schlägt sie von unten ab und zu an die Kettenstrebe, da kommt dann noch ein Schutz hin.

Bin gespannt, wie sich das System im Dauereinsatz, Winter etc. bewährt.
Zur Ketten-Pflege verwende ich die Produkte von Achim Hölz, Ketten Wixe duraglide , ermöglicht eine sparsame Verwendung des Schmierstoffes.

Werde zu gegebener Zeit wieder berichten. 

12.10.2018

Yamaha MT09 Tracer, Einbau original Heizgriffe

Bisher hatte ich in fast jedem meiner Motorräder Heizgriffe aus dem Zubehör angebaut, war mal mit mehr, mal mit weniger Aufwand verbunden, der Gasgriff musste fast immer überarbeitet werden, ausserdem waren die Griffe immer dicker als Serie.

Bei der Tracer entschloss ich mich, die von Yamaha angebotenen zu nehmen, da das Motorrad schon für diese vorkonfiguriert ist, Anschlusskabel vorhanden sind, die Griffe dann übers Menü individuell eingestellt werden können.
Mit etwas über 200€ natürlich 3≈4 x so teuer wie die bisher verbauten, war gespannt ob der Preis durch Qualität gerechtfertigt ist.
Das Paket mit Anleitung und überraschend vielen Teilen.



Um an die Anschlusskabel ranzukommen, muss die rechte Verkleidung mit Blinker runter, was in der Bedienungsanleitung der Tracer gut beschrieben ist, drei Innensechskant Schrauben mit Schnellverschluss lösen, Blinkerkabel trennen, die Verkleidung nach etwas wegziehen, dann nach unten aus der Führung entnehmen. Die SW-Motech Konstrukteure haben mit gedacht, zwischen Bügel und Verkleidung ist genügend Platz um diese ohne Abbau des Bügels zu entnehmen.

Auf der Rückseite sieht man die drei Laschen mit Bohrung für die Schrauben, das Blinkerkabel und die Nase unten.


Die Tankverkleidung oben rechts muss auch weg, dazu musste ich erst den Ring für den Tankrucksack entfernen, unter der schwarzen Tankabdeckung sitzt eine Innensechskant Schraube mit durchgehendem Gewinde.

Hier die Ansicht ohne die beiden Verkleidungen


Jetzt geht es an die Griffe, Schraube des Handschützer raus, dann muss der Einsatz aus dem Lenker raus, wird auf der Gasgriff Seite durch einen anders geformten ersetzt


Links habe ich den alten Griff runter geschnitten, der Einsatz muss auch raus, sonst geht der neue Gummi nicht auf den Lenker. Den habe ich mit 2 Komponenten Kleber befestigt, ist in der Lieferung nicht dabei.


Das Gasgriff Gehäuse wird samt Gasgriff komplett ersetzt, dadurch hängt das Kabel nicht irgenwo rum, saubere Sache, Einbau etwas fummelig.


Bei der Gelegenheit habe ich auch die Teflonfolie eingebaut, musste sie um ca. 50% in der Breite kürzen, der Heizgriff hat weniger Spiel als der Seriengriff.

Der veränderte Einsatz in dem Lenker.

Links wird das Kabel in die schon vorhandene Führung gedrückt, saubere Sache!

Die Kabelführung ist in der Anleitung sehr gut beschrieben



Kabelbinder sind dabei, darauf achten, dass auch der Lenkeinschlag links und rechts geprüft wird


Hier sind die gegen Wasser von oben geschützten Stecker zu erkennen.

Ring für Tankrucksack wieder montieren..

Druck auf den Menü-Schalter und das Griff Symbol erscheint, mit der Wippe links lässt sich nun die Wärme in drei Stufen einstellen, bzw. abstellen. Heizen funktioniert nur bei laufendem Motor.

Im Einstell-Menü

Kann jede Stufe individuell noch feiner angepasst werden.

Selbst Einbauen spart Kohle und erhöht das technische Verständnis, ausserdem bin ich mir so sicher, dass auch alle nicht sichtbaren Schrauben wirklich wieder....

Die Bauteile machen einen durchdachten und qualitativ hochwertigen Eindruck.
Anpassungsoptionen finde ich gut, Pässe mit dünnen Handschuhen ist was anderes als Saison Beginn oder Ende.

Die Anleitung ist relativ verständlich, technisches Grundwissen hilfreich, die Verkleidungsteile sind naturgemäß mit etwas Gefühl zu behandeln, sonst schnell verhunzt.

18.08.2018

Yamaha MT09 Tracer, erste Erfahrungen

Gut 2500 km gefahren, nach 8 Jahren und knapp 95.000 km Diesel mit rechts geschaltetem Getriebe eine Umstellung, ist ja auch "minimal" mehr Leistung als die 12 Ps des Hatz 1B50 vorhanden.

Bin eigentlich positiv überrascht, wie problemlos sich die Tracer zügig bewegen lässt. Vor der Diesel hatte ich nach langen Jahren der schnellen Motorräder drei Supermotos gefahren, zuerst die Suzuki DRZ 400

Dann die 610 er Husky

Zuletzt eine stark modifizierte BMW X-Country mit dem 650 er Rotax, modifizierter Bremse und von Race Tech angepasstem Fahrwerk



Diverse Trainingsveranstaltungen in Frankreich, Deutschland, Hallentraining bei Lothar etc. führten dann zu permanentem Fahren an meinem Limit.


Es wurde dann zur Normalität, dass Rasten schleifen, das Hinterrad laufend am Rutschen war. Im persönlichen Umfeld gab es dann einige Abflüge, glücklicherweise ohne gravierende Verletzungen. Führte dann bei mir letztendlich zum Kauf der Diesel, weil mir klar war, auf Dauer geht das nicht gut.

Brauchte locker 10.000 km, um mich an die Sommer zu gewöhnen. Mit hohem Speed Überschuss in die Kurve fahren, in Schräglage brutal runter bremsen, dann mit Gas aus der Kurve funktioniert bei der Diesel nicht. Bereifung, limitierte Schräglagenfreiheit, archaische Bremsen lassen das nicht zu.
Runter bremsen und dann Gas auf reisen führt zu mehr Lärm, aber nicht zu spürbarer Beschleunigung.
Rundes und weiches Fahren ist die Lösung, da kann man Fahrfehler nicht durch einen starken Motor kompensieren. Nach unzähligen Alpen Kilometern sass das dann drin.

Natürlich hat die Tracer mit der Diesel ausser 2 Rädern nicht viel gemeinsam.

Im Gegensatz zur Diesel passiert hier beim Gas geben unverzüglich was, der Tacho muss im Auge behalten werden, da sonst extrem schnell Geschwindigkeiten erreicht werden, die stark negative Folgen für die Fahrpappe haben.
Ausserdem besass ich vorher zwar schon 2 BMW K mit ABS, aber Traktionskontrolle und unterschiedliche Fahrmodi waren mir neu.
Einen Motor, der von ca. 1300 rpm bis in den 5-stelligen Bereich richtig Dampf hat, besass ich auch noch nicht. Also mit der Stufe B ("Regenmodus, da hat der Motor "nur" 105 Ps und hängt etwas zahmer am Gas) und Traktionskontrolle in Stufe 2, der am stärksten regelnden, die ersten 1600 km gefahren.

Etwas am Fahrwerk rumgespielt, habe mich da etwas an den Werten des Top-Test Yamaha MT09 Tracer von der Motorrad Redaktion orientiert (2017 er Modell).



Die Lenkerposition lässt sich durch drehen der Klemmböcke verändern, habe den in die vordere Position gestellt, etwas mehr Druck auf dem Vorderrad.

Falls das Teil umkippt, hoffe ich, dass die Sturzbügel von SW-MOTECH was taugen (noch nicht getestet :=)

Tankpads von Yamaha, braucht man zwar nicht wirklich, aber das Auge...


Zurück zum Fahren, fährt sich eigentlich wie ein Fahrrad. Der Radstand ist mit 1440 mm 7 mm kürzer als der der X-Country!
Fahrwerk straff, unproblematisch. Das 2018 er Modell hat eine längere Schwinge und deutlich schmäleren Lenker, mir passt das 2017 er besser. Halte es eh für sinnlos, mit >200 km/h und Gepäck über die BAB zu blasen, auf Land- und Bundesstrassen ist mir Handlichkeit wichtiger als Hochgeschwindigkeitsstabilität.

Heutige Motorräder sind vom Motor und Fahrwerk im Regelfall so gut (Cruiser / Chopper klammere ich hier aus), dass sich die Unterschiede auf öffentlichen Strassen legal nicht mehr herausfahren lassen. Ob das Ding in 3,3 oder 3,7 S von 0 auf 100 km/h beschleunigt, hat nur theoretische Bedeutung.

Wichtiger ist der Durchzug, entspanntes Überholen ohne 2 x zurückschalten zu müssen ermöglicht zügiges Fahren, nicht Rasen.

An der Dunlop Bereifung habe ich bislang kaum etwas zu meckern.



Habe etwas gebraucht, bis ich der Bereifung in Schräglage vertraute. Bremsen in der Kurve wird mit deutlichem Aufstellmoment quittiert, was bei meinen 100 kg und dem breiten Lenker aber nicht dramatisch, nur gewöhnungsbedürftig ist.

Der Kraftstoffverbrauch ist real bei 4,62 Liter/100 km über 2500 km.
Die Verbrauchsanzeige ist etwa 0,2 Liter optimistischer.
Bei Diesel Tempo gehen auch unter 4 Liter

Wird fortgesetzt.





14.08.2018

Yamaha MT 09 Tracer Sitz Höhenverstellung

Die Tracer 900 hat eine in 2 Positionen einstellbaren Fahrersitz, Sitzhöhe 845, bzw. 860 mm.
Da ich einen entspannten Kniewinkel bevorzuge nutze ich die hohe Position.

Die Höhenverstellung erfolgt über einen Plastik Rahmen, der in 2 Positionen angebracht werden kann, die Pfeile zeigen, wo der Sitz mit seinen Stopfen aufliegt.

Der Sitz hat vorne eine Kunststoff Nase


Diese wird in eine der beiden Öffnungen hinter dem Tank gesteckt

Hinten am Sitz befindet sich ebenfalls eine Kunststoff "Nase"

Die kommt ebenfalls in eine von der Höhe abhängige Öffnung



Gehalten wird der Sitz dann durch eine Lasch und den zugehörigen Riegel am Motorrad



Hat bei mir in der oberen Position nicht richtig funktioniert

Der Sitz hat Spiel, wackelt, dadurch wandert die hintere Nase aus der Öffnung, führte bei mir mehrfach dazu, dass der Sitz vorne mit der Nase aus der Verankerung rutschte.
Bei einem >200 km/h Moped nicht gerade toll.
Anscheinend ein generelles Problem.

Ich habe mir überlegt, wie ich den Sitz besser nach unten bekomme.

Durch die Schraube und Mutter wird der Sitz jetzt sauber über den Riegel fixiert.

Dadurch liegt er nun an allen Punkten satt auf

Kann auch nicht mehr aus der hinteren Führung rutschen

Warum das nicht serienmässig.......