18.08.2018

Yamaha MT09 Tracer, erste Erfahrungen

Gut 2500 km gefahren, nach 8 Jahren und knapp 95.000 km Diesel mit rechts geschaltetem Getriebe eine Umstellung, ist ja auch "minimal" mehr Leistung als die 12 Ps des Hatz 1B50 vorhanden.

Bin eigentlich positiv überrascht, wie problemlos sich die Tracer zügig bewegen lässt. Vor der Diesel hatte ich nach langen Jahren der schnellen Motorräder drei Supermotos gefahren, zuerst die Suzuki DRZ 400

Dann die 610 er Husky

Zuletzt eine stark modifizierte BMW X-Country mit dem 650 er Rotax, modifizierter Bremse und von Race Tech angepasstem Fahrwerk



Diverse Trainingsveranstaltungen in Frankreich, Deutschland, Hallentraining bei Lothar etc. führten dann zu permanentem Fahren an meinem Limit.


Es wurde dann zur Normalität, dass Rasten schleifen, das Hinterrad laufend am Rutschen war. Im persönlichen Umfeld gab es dann einige Abflüge, glücklicherweise ohne gravierende Verletzungen. Führte dann bei mir letztendlich zum Kauf der Diesel, weil mir klar war, auf Dauer geht das nicht gut.

Brauchte locker 10.000 km, um mich an die Sommer zu gewöhnen. Mit hohem Speed Überschuss in die Kurve fahren, in Schräglage brutal runter bremsen, dann mit Gas aus der Kurve funktioniert bei der Diesel nicht. Bereifung, limitierte Schräglagenfreiheit, archaische Bremsen lassen das nicht zu.
Runter bremsen und dann Gas auf reisen führt zu mehr Lärm, aber nicht zu spürbarer Beschleunigung.
Rundes und weiches Fahren ist die Lösung, da kann man Fahrfehler nicht durch einen starken Motor kompensieren. Nach unzähligen Alpen Kilometern sass das dann drin.

Natürlich hat die Tracer mit der Diesel ausser 2 Rädern nicht viel gemeinsam.

Im Gegensatz zur Diesel passiert hier beim Gas geben unverzüglich was, der Tacho muss im Auge behalten werden, da sonst extrem schnell Geschwindigkeiten erreicht werden, die stark negative Folgen für die Fahrpappe haben.
Ausserdem besass ich vorher zwar schon 2 BMW K mit ABS, aber Traktionskontrolle und unterschiedliche Fahrmodi waren mir neu.
Einen Motor, der von ca. 1300 rpm bis in den 5-stelligen Bereich richtig Dampf hat, besass ich auch noch nicht. Also mit der Stufe B ("Regenmodus, da hat der Motor "nur" 105 Ps und hängt etwas zahmer am Gas) und Traktionskontrolle in Stufe 2, der am stärksten regelnden, die ersten 1600 km gefahren.

Etwas am Fahrwerk rumgespielt, habe mich da etwas an den Werten des Top-Test Yamaha MT09 Tracer von der Motorrad Redaktion orientiert (2017 er Modell).



Die Lenkerposition lässt sich durch drehen der Klemmböcke verändern, habe den in die vordere Position gestellt, etwas mehr Druck auf dem Vorderrad.

Falls das Teil umkippt, hoffe ich, dass die Sturzbügel von SW-MOTECH was taugen (noch nicht getestet :=)

Tankpads von Yamaha, braucht man zwar nicht wirklich, aber das Auge...


Zurück zum Fahren, fährt sich eigentlich wie ein Fahrrad. Der Radstand ist mit 1440 mm 7 mm kürzer als der der X-Country!
Fahrwerk straff, unproblematisch. Das 2018 er Modell hat eine längere Schwinge und deutlich schmäleren Lenker, mir passt das 2017 er besser. Halte es eh für sinnlos, mit >200 km/h und Gepäck über die BAB zu blasen, auf Land- und Bundesstrassen ist mir Handlichkeit wichtiger als Hochgeschwindigkeitsstabilität.

Heutige Motorräder sind vom Motor und Fahrwerk im Regelfall so gut (Cruiser / Chopper klammere ich hier aus), dass sich die Unterschiede auf öffentlichen Strassen legal nicht mehr herausfahren lassen. Ob das Ding in 3,3 oder 3,7 S von 0 auf 100 km/h beschleunigt, hat nur theoretische Bedeutung.

Wichtiger ist der Durchzug, entspanntes Überholen ohne 2 x zurückschalten zu müssen ermöglicht zügiges Fahren, nicht Rasen.

An der Dunlop Bereifung habe ich bislang kaum etwas zu meckern.



Habe etwas gebraucht, bis ich der Bereifung in Schräglage vertraute. Bremsen in der Kurve wird mit deutlichem Aufstellmoment quittiert, was bei meinen 100 kg und dem breiten Lenker aber nicht dramatisch, nur gewöhnungsbedürftig ist.

Der Kraftstoffverbrauch ist real bei 4,62 Liter/100 km über 2500 km.
Die Verbrauchsanzeige ist etwa 0,2 Liter optimistischer.
Bei Diesel Tempo gehen auch unter 4 Liter

Wird fortgesetzt.





14.08.2018

Yamaha MT 09 Tracer Sitz Höhenverstellung

Die Tracer 900 hat eine in 2 Positionen einstellbaren Fahrersitz, Sitzhöhe 845, bzw. 860 mm.
Da ich einen entspannten Kniewinkel bevorzuge nutze ich die hohe Position.

Die Höhenverstellung erfolgt über einen Plastik Rahmen, der in 2 Positionen angebracht werden kann, die Pfeile zeigen, wo der Sitz mit seinen Stopfen aufliegt.

Der Sitz hat vorne eine Kunststoff Nase


Diese wird in eine der beiden Öffnungen hinter dem Tank gesteckt

Hinten am Sitz befindet sich ebenfalls eine Kunststoff "Nase"

Die kommt ebenfalls in eine von der Höhe abhängige Öffnung



Gehalten wird der Sitz dann durch eine Lasch und den zugehörigen Riegel am Motorrad



Hat bei mir in der oberen Position nicht richtig funktioniert

Der Sitz hat Spiel, wackelt, dadurch wandert die hintere Nase aus der Öffnung, führte bei mir mehrfach dazu, dass der Sitz vorne mit der Nase aus der Verankerung rutschte.
Bei einem >200 km/h Moped nicht gerade toll.
Anscheinend ein generelles Problem.

Ich habe mir überlegt, wie ich den Sitz besser nach unten bekomme.

Durch die Schraube und Mutter wird der Sitz jetzt sauber über den Riegel fixiert.

Dadurch liegt er nun an allen Punkten satt auf

Kann auch nicht mehr aus der hinteren Führung rutschen

Warum das nicht serienmässig.......


05.08.2018

Yamaha Tracer 900

Acht Jahre und 94.000 km Sommer Diesel.

So lange hatte ich noch nie ein Motorrad.

Meine Tochter und ihr Freund legten sich gleichzeitig eine MT03

und eine MT07 zu

Dadurch bekam ich die Möglichkeit, beide Motorräder ausgiebig zu testen, mit der 07 bin ich etwas 200 km gefahren, mit der 03 über 100 km, davon etwas 50 km mit Sozia.

Seit dem Kauf der Diesel 2010 hatte ich mich aus der aktuellen Motorrad Entwicklung komplett ausgeklinkt. Das eine 75 PS MT07 Leistung besitzt, klar. Mich überraschte mehr, wie diese abgegeben wird. Von unten bis oben richtig Druck. Fahrwerk auch ok, aber dass ganze Teil für meine 1,85 m zu klein.

Etwas Prospekte studiert, bei MoBikes in Neunkirchen Testfahrt für die Tracer 700 klar gemacht.
Meine Holde geschnappt, und eine gute halbe Stunde mit der 700 er rum gefahren. Motor genial, Federelemente fand ich im 2 Personen Betrieb etwas überfordert, Sitzposition zwar besser als bei der MT07, aber im Vergleich zur Diesel bescheiden.

Alles mögliche im Shop Probe gesessen, von Honda bis GS 800, V-Strom 1000, aber der Funke sprang nicht über. Kai Langenbach (Verkäufer) meinte, ich soll doch die Tracer 900 testen. Eigentlich wollte ich keine 115 PS Kiste, erscheint mir auf öffentlichen Strassen unnötig für meine Anforderungen.

Na gut, Sitzbank vorne nach oben gestellt, erste Sitzprobe positiv, ein Motorrad für Erwachsene, Lenkerbreite auch für mich ok, Alu statt Stahl, Handschützer, dass Auge war erfreut.
Kurzeinweisung in Traktionskontrolle und Fahrmodi, Beifahrerin wieder auf den deutlich grösseren Beifahrersitz und los gehts.

Motor natürlich noch mehr Dampf als die 07, allerdings selbst im Weichei (B-Regen) Modus im Teillastbereich durchaus mit etwas Gefühl zu bedienen, da ist die 07 besser.
Fahrwerk wirkt etwas souveräner am Bahnübergang, die verstellbare Scheibe vorne randaliert bei mir erheblich weniger als bei der kleinen Tracer.

Kai machte mir mit einer 2017 er samt Gepäcksystem, dass ich nicht ablehnen konnte, lag nur wenige 100 € über der 700 er mit Koffern, Tankrucksack, Komfort Sitz.


Der Schalldämpfer stört nicht durch ein fettes Rohr an der Seite, gerade mit Koffern durchaus praktisch.

Crossplane 3-Zylinder mit 847 ccm, hatte schon Motorräder mit mehr Hubraum, z.B. Suzuki 1100 G, aber noch keine mit deratig viel Dampf von unten bis ganz nach oben.

180 er Reifen, kann wohl mehr als ich auf öffentlichen Strassen brauche.

Federbein und Gabel in Vorspannung und Zugstufe einstellbar.

Bremse, Doppelscheibe mit 4 Kolben, funktioniert ohne brachiale Handkraft. In den Testen wird das Regelverhalten des ABS etwas kritisiert, habe ich noch nicht getestet.


Lenker passt mir gut, dürfte vielen zu breit sein.

Mein Navi, nicht schön aber funktionell.

Display mit diversen Infos, in gewissen Bereichen konfigurierbar. Die Verbrauchsanzeige bescheisst um etwa 0,2 Liter nach unten.

Gepäcksystem optisch stimmig, nicht so super geräumig, aber das erzieht zur Effizienz.


 Erstes Resümee über 1600 km:

Der Motor ist schon beeindruckend, lässt sich im 2. Gang und Standgas um die Ecken zirkeln, fast wie die Diesel. Realverbrauch bisher über die Distanz bei 4,6 Litern, höher wird der auf Bundes- und Landstrassen wohl auch kaum, zumindest wenn man die Fahrpappe behalten will.
Die Tracer hat einen 7 mm kürzeren Radstand als meine BMW 650 X-Country!
Fährt sich etwas wie eine Supermoto auf Steroiden, mühsam getarnt als Tourer ;=)

Mein zukünftiger Schwiegersohn (wenn es meine Tochter nicht vermasselt), braucht mit der MT07 bei ähnlichem Fahrstil 4,4 Liter / 100 km laut Tankanzeige, so wie ich (laut Anzeige). Eine MT 10 prinzipiell nach Aussage Händler 2 Liter mehr. Das Moped ist, wenn man es wissen will und kann, laut Test in unter 4 Sekunden auf 100 km/h, in unter 14 Sekunden auf 200 km/h. Reicht mir, um auch bei Gegenwind mit dem Verkehr mit zu schwimmen. Oberhalb von GPS 200 wird mit Koffer (ohne noch nicht getestet, das Fahrwerk etwas unruhig, was allerdings eher theoretischer Natur ist, den Bereich brauche ich in der Praxis wohl selten.

Wird fortgesetzt.