20.06.2011

Royal Enfield Sonnwendtreffen bei bligh, 17.-19.06.2011

Als ADMIN hat man ja gewisse Verpflichtungen. Sollte zumindest ab und zu bei den Treffen auftauchen. Klar, St. Ulrich ist jetzt nicht direkt vor der Haustür, der Wetterbericht war auch unter aller Sau, aber schließlich bin ich Kradfahrer und kein Biker mit Saison Kennzeichen ;=)
Ein kleines, privates Treffen in Österreich hat ja auch was.


07:00, Moped fertig, erstaunlicherweise kein Regen






8 Stunden und ≈630 km später, der Pillersee, immer noch kein Regen



Es lief optimal, nur ein Stau. Die zusätzlichen Rasten vorne ermöglichten mir 3 Stunden ohne Pause. Taktisches Windschatten Fahren mit den LKW`s brachten sensationelle 2,1 Liter auf 100 km. Einmal Tanken, einmal kurz Beine ausschütteln, „schon“ war ich in St. Ulrich..


Hans beim Aufbau seines Zeltes, da ich ihn ja niederträchtiger weise nicht in mein Zimmer ließ. 
(Er schnarcht wirklich unerträglich, glücklicherweise war mir das bekannt).



Unterm Dach hatte ich meine Kammer, habe bestens geschlafen, trotzt nächtlichem Regen :=)



So ein Lagerfeuer hat was.



Irgendein Moped wurde immer diskutiert, viel Benzin bzw. Diesel geredet



Am nächsten Morgen, Nachts hatte es intensiv geregnet, Gerüchte besagen, nicht alle Zelte hatten den Stresstest bestanden, gab es Kaffee, frisch aufgebackene Brötchen, Wurst, Käse, Konfitüre...



Dazu solch ein Panorama, gut, dass Wetter wurde schlechter.




Simon,  Gladiator from Hell, brachte seinen auf einer 350 er Royal Enfield basierende Chopper mit.







Dann stand eine Ausfahrt auf dem Programm. Wie üblich mussten erst einige zum Tanken. Der Sprit wurde wohl frisch destilliert, es dauerte. Dann ging es endlich los. Ich fuhr mit unleash hinterher, er erklärte gerade noch jemandem seinen Diesel Scrambler. An der Kreuzung, alle weg.
Hm, na gut, zu zweit macht es erfahrungsgemäss eh mehr Laune, 
in der Kolonne ist es oft seeehr langsam. 
Die Runde umfasste 170 km, die ersten 30 sogar ohne Regen.


Hier gab es den obligatorischen Cappu


Biologischer Bergschuh


Dann ging es da weiter


Kurz darauf fing es auf`s heftigste an zu regnen, der Schönheit der Strecke und unserem Fahrspass tat das aber nichts.

Pünktlich zum Grillen waren wir wieder in St. Ulrich.




bligh Junior versorgte uns auf`s Beste mit selbst gebackenem Brot, Fleisch ohne Ende, 
Kartoffel- und Nudelsalat, Hungern musste keiner.

Abends wurde es dann zapfig kalt, die hoch erotische Thermo-Unterwäsche einer anonymen Besucherin belegte das eindrucksvoll :=)
Die Berge waren weiß, ich konnte es im ersten Moment kaum glauben.


Am  Sonntag trank ich mit Hans noch einen Kaffee, um 07:45 tuckerte ich dann los, voll eingepackt in die Regenklamotten. Nach ca. 5 km ging es dann los mit der Wasserkühlung. Dazu gesellte sich ein ausgesprochen ekliger Wind. LKW`s waren auch kaum unterwegs (Sonntag). Alle Nase lang wechselten sich Sonne und Schauer ab, immerhin lohnte es sich nicht, die Regenkombi auszuziehen.
Nach etwa 3 Stunden steuerte ich eine Shell Station auf der BAB an. Die kalten Handschuhe auf den Primärtrieb zum Aufheizen, Zapfpistole in den Tank. Der Blick auf die Säule machte mich sprachlos, 1,63€ pro vergoldetem Liter Shell Ultimate. Na ja, gingen nur ca. 5 Liter rein, die Säule mit dem „normalen“ Diesel war wohl hinter dem Haus versteckt, an den Säulen vorne gab es nur den Superdiesel. Kaum hänge ich den Schlauch zurück, kommt der eindeutig bairische Tankwart angedüst, „Nicht starten, dass war Diesel!“
Bei dem Preis hätte ich eigentlich Super erwartet...
Immerhin, der Mann denkt mit, heutzutage nicht selbstverständlich...
Ich konnte ihn dann überzeugen, das der Hatz Diesel verträgt.

Der Rest der Strecke verlief dann mit viel Wasser von oben, von vorne, von der Seite unspektakulär.
Diverse Staus und der Wind sorgten dann für 8:45 Gesamtzeit und 2,4 Litern Verbrauch.
Dem Moped machten die gut 1400 km, davon gut die Hälfte in teilweise wirklich heftigem Regen, nichts aus. Dank Regenbekleidung und Integralhelm (Frankreich und England mit Jet Helm im Dauerregen hatten mir gereicht, wie vor 40 Jahren ist ein offener Helm im Regen immer noch Mist :=), kam ich trotzdem trocken an. 
Hat Spass gemacht, wer in Europa nur bei gutem Wetter fährt................

07.06.2011

Billingshurst Big Knock Dieselmotorradtreffen 2011

Mittwoch

Big Knock in Billingshurst hat für Dieselmotorrad Fahrer Tradition, nicht so groß und frequentiert wie Hamm, aber durchaus lohnend.
Na ja, nicht gerade ums Eck, aber dafür ist der Diesel ja prädestiniert. 



Im Vergleich zu den Mitfahrern scheine ich immer das größte Komfortbedürfnis zu haben, zumindest wenn der Gepäckumfang betrachtet wird.



Königsforst Ost war der Treffpunkt, Jochen kam natürlich mit dem neuen Modell, Stefan und Peter mit traditionellen Sommer, Uli mit einer fetten 1150 er BMW


Bei bestem Wetter setzte sich der Konvoi dann in Bewegung. Mit Ausnahme von Uli (der hatte ja genügend Dampf im Boxer) war ich der einzige, der gut 100 kg auf die Waage brachte, über das Gepäck schrieb ich ja schon. Jochen hat in der rechten Hand einen eingebauten Tempomat, permanent 90.
In den etwas gepflegteren Steigungen machte sich das dann bemerkbar, Fahrer 30 kg leichter, neues Modell gut 20 kg leichter, eine überdachter Schlafsack als Zelt, husch husch, weg war er. Marathon und Ultra Läufer Stefan mit durch Frontscheibe gedopter Hatz zog als nächster mit starr nach vorne gerichtetem Blick (damit ich das Grinsen nicht so sehe) vorbei, Peter, auch so ein 60 kg Bär, dann mit der umgebauten Taurus als letzter, anscheinend bringt auch eine Trockenkupplung Speed :=)
Kurzer Tankstopp in Belgien, so eine BMW braucht halt doch ≈5 Liter, zuerst Zahlen, dann Tanken, dann Restgeld abholen, interessantes System.
Pünktlich in Calais ging es entspannt auf die altersschwache Fähre.





Mopeds verzurrt und dann ab zum Kaffee bzw. Teetrinken



Die englische Küste



Linksverkehr ist Schei.e, vor allem in den allgegenwärtigen Kreiseln.
Nach weiteren 2 Stunden erreichten wir dann das Ziel bei sonnigem Wetter.








Donnerstag

Jeff, der selbstlose Organisator versorgte uns mit Kaffee, Brot etc.



So ein Treffen ist die Hölle, man sieht mir den Stress richtig an.



Die Idee mit Birmingham zerschlug sich auf Grund der doch extremen Verkehrsdichte schnell, in Leatherhead gab es dann das 2. Frühstück.




Diesel gab es nicht überall.


Nachmittags fuhr ich dann mit Jochen noch eine kleine Runde zu Whiteways Caffee



Freitag

Vormittags fuhren wir nach Amberly in ein Freiluft Technikmuseum.




















Nachmittags nach Littlehampton ans Meer







Unsere „Nachbarn“ wollten unbedingt auch auf`s Bild :=)




Auch ein genialer Konstrukteur geht mal baden




Samstag

Jetzt erst einige Eindrücke von den unterschiedlichen Bikes:

Olas GSX R 1100 Entschleuniger mit Ferymann 6,5 PS Diesel hat schon was, individueller Custom Aufbau, 170.000 km runter, Getriebe einer NSU OSL 250, perfektes Recycling, man beachte die ehemalige Kutterschaufel.


















Aber auch andere haben Kreativität im Blut
Im Anhänger sitzt der Rottweiler.



1,9 Liter VW Diesel, 1 Gang mit fußunterstützter Trockenkupplung, Getriebe unnötig von 15-95 MPH geht es auch so :=)




Das ist der Tank, einfach geil, oder?





Natürlich gab es auch viele „normale“ Umbauten.












Dann natürlich eine kleine Ausfahrt, da donnerte es wirklich :=)






Um die Rückfahrt etwas zu entzerren fuhren wir dann nach der Ausfahrt auf den Campingplatz in Folkstone, nahe Dover, bekamen auch gerade noch so etwas Platz, allerdings nichts zu Essen.







Also Fussmarsch die Klippe hoch, knapp 100 Höhenmeter, ein Klacks.




Über ein Spitfire Parkplatz dann Richtung Pub...




Dummerweise geschlossen




aber schon 2 Kilometer weiter gab es dann was zu Beissen.




Die drei Kilometer Rückmarsch in der Dämmerung waren dann auch zu schaffen.




Sonntag

Das Wetter verschlechterte sich deutlich. Allerdings war es noch trocken.



Problemlos konnten wir eine Fähre früher als gebucht einchecken, ein deutlich neueres Modell als auf der Hinfahrt.




Der Autor himself




Brauchten wir glücklicherweise nicht.





Die Überfahrt war deutlich rauer, in Calais regnete es dann. Ich änderte meine Strategie, hängte mich an Wohnmobile, LKW`s und fuhr bergab was rauskam. So konnte ich immer wieder etwas Vorsprung herausfahren und musste nicht mit Vollgas in der Kolonne hinterher hecheln. Tanken in Belgien, diesmal mit EC Karte. Der erste Vorgang klappte nicht, wahrscheinlich mein Fehler. 2. Versuch gab dann Sprit.
Schon Sonntag Abend war von der Tankstelle eine Buchung über 75€ auf meinem Konto vorgemerkt!
Laut Beleg hatte ich für 10€ getankt. Also Montag hurtig auf die Sparkasse gedackelt und den Vorgang löschen lassen. Einen Tag später wurden dann auch korrekt die 10€ abgebucht.....
Die Rückfahrt war geprägt von mehreren extremen Regenfällen, Gewittern mit 2 cm Wasser auf der Piste, diversen Staus, aber ohne Komplikationen. Handschuhe und selbst die einsatzerprobte Militär Tasche hielten den Wassermassen nicht stand. Bei diesen ziemlich extremen Bedingungen ist auch der Jethelm mit Brille nicht mehr ideal.

Resümee:
1586 Kilometer ohne Probleme, Verbrauch von 2,5 Liter auf der Rückfahrt bis 1,76 Litern in England, Landstrassen. Schnitt über die Tour 2,2 auf 100 km.
Gekostet hat das inklusive Fähre knapp 200€.
War extrem unterhaltsam, vom Schweizer Unternehmensberater bis zum Fließenleger war alles vertreten, so ein Dieselmotorrad ist irgendwie Klassen los, hat was :=)